Nachdem 1919 das Boßelgeschehen im Koog wieder aufgenommen wurde, drängten die Boßler aus den Vereinigten Süderdithmarscher Kögen durch ihre starken Wurfleistungen immer weiter an die Spitze.
Bei der ersten Veranstaltung nach dem Krieg, der Fahnenweihe in Hemmingstedt, fielen Würfe von bis zu 80 Metern, Otto Krohn warf damals keinen Wurf unter 70 Meter. Die Stärke des Vereins beweist auch, dass beim Vergleichskampf Norder- gegen Süderdithmarschen die Köge alleine 14 Werfer stellten.
Der Kampf wurde 1921 mit 61 Werfern auf jeder Seite ausgeführt. Über das Ergebnis liegt leider kein Eintrag vor. Die Distrikteinteilung des Vereins 1921 führte zu keinem Leistungseinbruch. im Gegenteil, denn aus den Protokollen geht hervor, dass sich die Leistungen von Jahr zu Jahr verbesserten. So schafften es im Jahr 1924 bereits 16 Vereinsmitglieder, die 70 Meter Marke zu überbieten.
Das Jahr 1925 holte die Köger jedoch wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Beim Verbandsfest in Friedrichsstadt musste ein Teil der Boßler mit Grippe zu Hause das Bett hüten, während sich der Rest der Mannschaft eine, Zitat: Groggrippe einheimste und so auch den Kampf gegen Oldenswort katastrophal mit 4 Schott verlor. Doch bereits in den nächsten 2 Jahren meldete der Verein sich zurück und gewann von 12 Feldkämpfen 10. Erstmalig wurde jetzt auch ein interner Wettkampf unter den drei Distrikten ausgeführt.
Den Wanderpokal, das sogenannte Trinkhorn, gewannen beim ersten Duell die Boßler aus Kaiser-Wilhelm-Koog. In den folgenden Jahren nahmen die Köger an mehreren Verbandsfesten und Feldkämpfen mit großem Erfolg teil, unter anderem in Tönning, Husum und Wilster.
Mit dem Verbandsbeschluss, dass der Neufelderkoog zum Einzuggebiet des Köger Vereins gehört, wurde 1934 ein Streit mit den Marner Boßlern beigelegt. Ein Jahr später kam auch der damalige Adolf-Hitler-Koog ( heute Dieksanderkoog) noch hinzu.
In dieser Zeit begannen die Boßler auch, ihren Nachwuchs mit dem Schulboßeln zu fördern. Dieses wirkte sich schnell auf die Stärke des Vereins aus, denn bereits 1937 war es schwer, einen Gegner auf dem Hauptverbandsfest in Wilster zu finden. Schließlich stellten sich Altona und Husum zur Verfügung, kassierten aber prompt eine Niederlage.
Selbst eine kombinierte Mannschaft aus Eddelak und Brunsbüttel schaffte es nicht, das Köger Bollwerk zu durchbrechen, denn die 41 werfer aus den Kögen siegten mit 4 Schott und einem beachtlichen Kiek ut. 1938 schafften es Christian Albrecht und Hinrich Meyer in Nordenham auf dem Verbandsfest auf eine beachtliche Weite von im Durchschnitt guten 79 Metern.
Am 19. Juni 1938 richteten die Köger ihr erstes Unterverbandsfest aus. Dieses war ein einmütiges Bekenntnis der einheimischen Bevölkerung gegenüber dem Boßelsport. Die Köger erreichten hier mit 3 Gruppen zwei silberne und 3 bronzene Plaketten.
Zum zweiten Male in der Zeit seines Bestehens unterbrach ein Krieg die ersprießliche Lage des Vereins. Von 1939 bis 1946 wurde der Boßelbetrieb eingestellt. Wieder einmal zogen auch viele Mitglieder des Boßelvereins Vereinigte Köge ins Feld ; 21 Aktive kehrten nicht mehr heim. Ebenso mussten viele Kameraden den Boßelsport wegen schwerer Verwundungen aufgeben.