Die Ära Max Borwieck
1966 übernahm Max Borwieck aus Kaiser-Wilhelm-Koog den Vereinsvorsitz und löste damit Otto Hinz ab. Die nächsten Zeilen sind Max gewidmet, der über 20 Jahre den Vereinsvorsitz inne hatte und sich auch in schweren Tagen des Boßelvereins nie zu schade war, sich dem Boßelverein zu opfern!
1966, im ersten Jahr unter dem Vorsitz von Max Borwieck, bezwangen die Köger Boßler den damals übermächtigen Gegner aus Westerdeichstrich mit 20 Meter Kiek ut. Die Sensation war perfekt.
Ende der sechziger Jahre holte sich der Verein das Wattenboßeln nach Friedrichskoog. An der Kooger Spitze im Watt wurde ein viel gelobtes Boßeln ausgetragen, das damals nur mit großer Unterstützung durch die Gemeinde Friedrichskoog, die auch den Siegerpokal stiftete und dem Kirchspiel Kronprinzenkoog möglich war.
Das Max Borwieck und sein Vorstand (Otto Borwieck, Hans Otto Ralfs, Georg Peters, Karl Thomsen, Jürgen Feil und Erwin Barbar) damals schon viel für die Jugend getan und übrig hatten, wird dadurch belegt, dass das Kreisjugendboßeln im Jahre 1969 nach Friedrichskoog geholt wurde. Damals gingen, unterstützt durch Lehrer und Offizielle, 200 Schüler aus ganz Dithmarschen am Friedrichskooger Hafen an den Start.
Max setzte sich in den kommenden Jahren immer mehr für den Boßelverein ein. So sorgte er beispielsweise dafür, dass die Jahresbeiträge nicht mehr an den Haustüren eingesammelt wurden, sondern per Überweisung oder Bankabruf der einzelnen Mitglieder in die Vereinskasse übergingen. Auch organisierte er den ersten Kameradschafstabend des Vereins 1970 im Marschkrog von K.H Hansen.
In dieser Zeit begann der Boßelverein auch mit Skatturnieren, was dem Verein einen sprunghaften Anstieg von ca. 100 auf über 240 Mitglieder bescherte. In dieser Zeit wurde auch durch den Verein Vereinigte Köge das Erbsensuppenboßeln eingeführt. Zunächst warfen die Boßler der zugehörigen Köge untereinander. Später wurde daraus aber eine erweiterte Veranstaltung, zu der heute jedermann herzlich willkommen ist. Die Pastoren aus Friedrichskoog und Kronprinzenkoog, sowie die Bürgermeister und Wehrführer der zum Vereinsgebiet gehörenden Köge werfen schon seit Jahren bei dieser Veranstaltung gegeneinander. Der Sieg ist am Ende der Veranstaltung nicht relevant, sondern die Erbsensuppe, die anfangs noch bei W. Timmermann und Helmut Rave gegessen wurde. Ab 1983 war es dann schließlich die unnachahmliche Suppe von Hans Hermann Hass, die sich die Boßler schmecken ließen. In der heutigen Zeit treffen sich die Freunde des Heimatsspiels im Vereinslokal „Zur Stöpe“ in der die deftige Köstlichkeit nicht weniger gut mundet.
Dass das Boßeln aber nicht vernachlässigt wurde, machte Peter Hermann Schlicht deutlich, der sich bei einem Ausscheidungswerfen für die Landesauswahl qualifizierte. Diese fuhr 1970 nach Irland zu einem Länderkampf Schleswig-Holstein gegen Irland. Eine hervorragende Leistung und ein tolles Erlebnis für Ottje Schlicht, der noch heute zum erweiterten Kader des Boßelvereins Vereinigte Köge gehört.
Auch das Unterverbandsfest, welches 1972 durch Max Borwieck und seine Mannen penibel geplant wurde, zeigte einmal mehr die Entschlossenheit der Vorstandes, den Boßelverein Vereinigte Köge ganz nach vorne zu bringen.
Die Feldkämpfe wurden in den Folgejahren auch immer mehr forciert. Hatten die Köger Anfang der Sechziger Jahre kaum noch Gegner, so wurde in dem Zeitraumzwischen 1965 und 1985 gegen folgende Vereine geboßelt. Westerdeichstrich, Wesselburen, Altona, Lunden, Heide-Rüsdorf, Eddelak, Marne, St Michaelisdonn, Brunbüttel, Büsum und Mielebund. Hinzu kamen die Vereine aus Husum, Oldenswort und K-Bund gegen die hauptsächlich auf Hauptverbandsfesten geboßelt wurde. Im Jahre 1987 schafften die Köger dann auch eine Sensation. Sie besiegten den als unschlagbar geltenden Mielebund mit 34 Meter Kiek ut. Eine der letzten Niederlagen, die der übermächtige Verein aus Meldorf bis zum heutigen Tag hinnehmen musste.
Die weiteren Leistungen in diesen Jahren waren unterschiedlicher Natur, aber eines war ganz sicher, das Boßeln an sich und die Kameradschaft und der Zusammenhalt unter der Führung von unserem Vorsitzenden Max Borwieck waren einzigartig und aus der Geschichte des Boßelvereins Vereinigte Köge nicht mehr wegzudenken.
Am 11.11.2000 verstarb Max Borwieck bei einem tragischen Verkehrsunfall. Unter großer Beteiligung der Köger, Dithmarscher und Schleswig-Holsteinischen Boßler wurde Max Borwieck zu Grabe getragen. Die Worte des Unterverbandsvorsitzenden Hanne Ohm am Grab von Max werden wohl lange Zeit in Erinnerung bleiben. Bei den Köger Boßlern wird er eine tiefe Lücke hinterlassen.
Wir sagen Danke Max !