Nachdem Max Borwieck nun schon über 20 Jahre den Verein führte, wurde es Zeit für einen Generationswechsel.Bernd Krämer war es, der am 15.12.1989 die Geschicke der Vereinigten Köge in die Hand nahm.
Er gehörte bereits seit 1980 dem Vorstand an und begann als 2. Kassierer. Später wurde er 1. Schriftführer, dann 2. Vorsitzender, um schließlich an besagtem Datum die Führung zu übernehmen. 1995 bekam Krämer sogar noch im Hauptverband den Posten des 1. Pressewarts zugesprochen, auch wurde er Obmann des Dithmarscher Süderteils. Es war eine schwere Zeit, damals den Verein zu leiten, denn eine sehr dünne Personaldecke machte es nicht gerade einfach, genügend Boßler für Veranstaltungen und Feldkämpfe zusammen zu bekommen.
So wurden auch im Jahr eins nach Krämer die meisten Feldkämpfe mangels Beteiligung abgesagt.
Doch der damalige Vorstand schaffte es, neue Mitglieder zu aktivieren und ihnen den Kniff des Boßelsports beizubringen. 1993 holten sich die Köger das Unterbandsfest nach Friedrichskoog, um auch den anderen Vereinen zu zeigen: ” Wir sind wieder da !”
Mit Bernd Krämer hatten die Köger einen erfahrenen Boßeltrainer, der selbst auch aktiv war und auf Unter- und Hauptverbandsebene mehrere Titel errungen hatte. Sein immer noch bestehender Vereinsrekord aus dem Jahr 1984 betrug immerhin 241,5 Meter! 1988 schaffte er sogar den Sprung in den EM-Kader.
Die Vereinigten Köge bildeten bald unter der Führung von Bernd wieder eine feste Größe im Dithmarscher Boßelsport. Sie sind bis heute zwar noch nicht an die Spitze zurückgekehrt, so wie in den glorreichen 50er Jahren, doch reicht es, die Feldkampfsaison ausgeglichen zu gestalten und auch manchem großen Gegner ein Bein zu stellen.
Mit neuen Veranstaltungen kam mehr Abwechslung in den Verein. So wurde zum Beispiel das Straßenboßeln Anfang der 90er Jahre angefangen und auch gleich mit dem 3. Platz auf Verbandsebene eine starke Platzierung geschafft. In den Folgejahren sollten auf der Straße noch weitere Erfolge gefeiert werden. So nahmen z.B. mehrere Aktive an den Hauptverbandsstraßenmeisterschaften teil und sorgten somit für mehrere Triumphe der Dithmarscher Boßler. Dirk Eggers konnte sich bereits zweimal für die Deutsche und die Europameisterschaft auf der Straße qualifizieren.
Auch die damals in ganz Dithmarschen viel beachtete ” Osterschlauchmeisterschaft ” hielt nun Einzug. Ziel dieser Meisterschaft war und ist es, die Wurfsicherheit des Boßlers zu erhöhen. Jeder Werfer hatte nicht mehr den üblichen Trichtersektor als Bahn, sondern einen nur zehn Meter breiten Schlauch, in den er, angefangen bei 30 Meter, in 5-Meter-Schritten immer einen Sektor weiter boßeln muss, bis am Ende nur noch ein Werfer übrig bleibt. Aber auch für die hiesige Bevölkerung wurde in den letzten Jahren etwas getan. Nicht nur das schon traditionelle Erbsensuppenboßeln, sondern auch ein Vereinsboßeln wurde vom Verein angeboten, welches auch heute noch sehr gut angenommen wird. Hier treffen sich im Sommer Vereine, Firmen, Clubs und sonstige Institutionen, um den Vereinsmeistertitel auszuwerfen. Bei dieser Veranstaltung, die mittlerweile fast Volksfeststimmung erreicht, dürfen nur Boßellaien an den Start gehen. Die Gruppen sind aufgeteilt in Jugend-, Frauen- und Herrenbereich. Ursprünglich hatte sich der Verein davon erhofft, das eine oder andere Talent ausfindig machen zu können, doch diese Hoffnung erwies sich leider als Fehldiagnose, zuviel Spaß hatten die Laien bei Ausübung ihrer Würfe, denn wenn sie aktiv geworden wären, hätten sie hieran nicht mehr teilnehmen dürfen. So mußte der Verein sich etwas einfallen lassen, um den Nachwuchs zu fördern, – die Jugendarbeit. ( hierzu später )
Genau in dieser Zeit, in der das Vereinsleben wieder florierte, fiel der plötzliche Tod von Bernd Krämer. Am 09.09.1997 klaffte eine Lücke in unserem Verein, die schwer zu schließen sein würde. Soviel Zeit und Energie wie Bernd in den Boßelsport investierte – wir konnten ihm nie genug dafür danken. Wir werden Bernd, sowie die Veranstaltungen mit ihm, in unserer Erinnerung halten, wir denken hier nicht nur an die freundschaftliche Verbindung zu den Vereinigten Geestdörfern, wo so manche Zigarre im Gespräch über den Feldkampf geraucht wurde. Mit ihm verlor der Verein und der Boßelsport einen großen Sportsmann und Freund.
Der Ehrenvorsitzende Max Borwieck übernahm nun ein zweites mal den Vereinsvorstand, und versuchte die Truppe zusammenzuhalten. Am 03.12.1999 übernahm dann schließlich Ulf Krämer den Vereinsvorsitz, nachdem er schon längere Zeit den Posten des zweiten Vorsitzenden inne hatte und bekam mit Dirk Eggers, Ties Peters und Bernd Bartels einen sehr jungen Vorstand zusammen. Auch Ulf schaffte es, die Vereinsmitglieder neu zu motivieren und mit jungen Nachwuchsboßlern eine starke Truppe zu stellen. Alle Veranstaltungen, die in den letzten Jahren so erfolgreich waren, wurden weiter geführt. Die heutigen Feldkampfgegner sind Am Kleve, Heide-Rüsdorf, Altona, Eddelak, Wilster, Marne und die Vereinigten Geestdörfer, mit denen uns auch heute noch ein tiefes freundschaftliches Verhältnis verbindet, sowie auf Verbandebene den Vereinen Husum und K-Bund.